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Chile hat Fragen an Kissinger

SANTIAGO epd ■ Das Oberste Gericht Chiles hat eine Befragung des früheren US-Außenministers Henry Kissinger zur Ermordung des US-Amerikaners Charles Horman nach dem Militärputsch 1973 gebilligt. Ein entsprechendes Gesuch mit 30 Fragen werde an die USA weitergeleitet, berichtete die chilenische Tageszeitung El Mercurio am Dienstag. Die Ermordung des Filmemachers Horman in Chile bildete die Grundlage für den Spielfilm „Missing“ von Constantin Costa-Gavras. Horman wurde offenbar am 17. September 1973, sechs Tage nach dem Militärputsch, verhaftet und ins Nationalstadion von Santiago gebracht, das als Gefangenenlager diente. Dort wurde er vermutlich gefoltert und erschossen. Seine Leiche wurde später gefunden. Nun müssen die US-Gerichte entscheiden, ob Kissinger als Zeuge vernommen werden soll. Aus US-Geheimdokumenten geht hervor, dass der damalige US-Außenminister Kissinger am 12. Oktober 1973 mit Pinochet zusammenkam, um über den Fall Horman zu reden.

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