Post-Briefe zu lange unterwegs

BERLIN dpa ■ Wer seine Briefe bei der Post am späten Nachmittag oder Abend einwirft, hat nach einer Studie nur begrenzte Chancen, dass sie am nächsten Tag zugestellt werden. Nach einer gestern von privaten Post-Konkurrenten vorgestellten repräsentativen Untersuchung kommt nur jeder zweite nach 17 Uhr bei der Deutschen Post AG abgegebene Brief am Tag darauf an. Höher sei die Quote mit knapp 85 Prozent zwischen 15 und 16 Uhr. Zwischen 16 und 17 Uhr liege sie bei 72 Prozent. Die Post hatte bereits am Dienstag darauf hingewiesen, dass innerhalb Deutschlands auf den ganzen Tag gerechnet 95 von 100 Briefen am nächsten Werktag ihren Empfänger erreichen. Die privaten Post-Konkurrenten wollen mit der Studie Argumente für Gerichtsverfahren gegen die Deutsche Post sammeln: Noch immer kritisieren sie heftig die jüngst beschlossene Verlängerung des Postmonopols auf Briefzustellungen bis 200 Gramm bis 2007. Viele der Kurierdienste bieten die Lieferung von Geschäftsbriefen mit garantierter Zustellung am Folgetag als so genannte Mehrwertleistung an. Die Deutsche Post hat dagegen geklagt. Nicht beklagenswert ist, dass die Post ihre Pläne die Zustellbezirke räumlich zu vergrößern und damit in ihrer Anzahl zu reduzieren „bis auf weiteres“ aufgegeben hat. Mit dem Umbau wäre laut Post ein Verlust von etwa 3.000 Stellen bei der Briefzustellung verbunden gewesen.