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Frankfurt zu viert?

Grüne im Frankfurter Römer erteilen Schwarz-Grün endgültige Absage. Vier-Parteien-Gespräch avisiert

FRANKFURT taz ■ Da lacht der Jungsozialist: „All die intellektuellen Höhenflüge, all die Formulierungskünste – alles für die Katz’ “, feixte gestern Juso-Sprecher Claudius Blindow nach dem wohl endgültigen Verzicht der Grünen darauf, im Römer ein Bündnis mit der Union schmieden zu wollen. Die Grünen hätten erst die Wahl verloren. Dann wollten sie ihre WählerInnen mit einer schwarz-grünen Koalition „erfreuen“. Und jetzt kehrten sie wieder in die Arme der SPD zurück: „Avanti Dilettanti!“

Tatsächlich haben die Grünen im Römer „die Sache“ jetzt abgeblasen, mit Verweis auch auf das „U-Boot“ in den Reihen der Union, das im Juni die Wahl eines rechtsradikalen „Republikaners“ in den Magistrat der Stadt ermöglicht hatte. Das Bündnis mit der CDU stieß an der Basis, in der Landtagsfraktion und auch bei Bundesaußenminister Joschka Fischer auf wenig Gegenliebe. Fischer hatte vor einer Liaison „mit der CDU von Roland Koch“ gewarnt.

Doch zurück in die Arme der SPD, wie von den Jusos prognostiziert, kehren die Grünen nicht. Rot-Grün ist nicht mehr mehrheitsfähig in der Stadt. Wenigstens die drei großen Parteien werden sich wieder zusammensetzen müssen, um endlich eine handlungsfähige Mehrheit im Stadtparlament zu finden. Diverse Posten im Magistrat sind neu zu besetzen – nach dem alten Motto: Wählst du meinen Kandidaten, wähl’ ich deinen.

Weil die CDU nicht ohne ihre „Tochter“ FDP mit Grünen und Sozialdemokraten reden will, sitzen die Gelben wohl wieder mit am Verhandlungstisch. Die Spitze der SPD dagegen braucht die Grünen, denn auf dem letzten Kreisparteitag erteilte die Basis einer großen Koalition alleine mit der CDU eine klare Absage.

Es könnte allerdings auch noch passieren, dass die SPD die FAG (Flughafenausbaugegner) an der Macht partizipieren lassen will: aus demokratischen Erwägungen. Denn immerhin stellt die FAG mit vier Mandaten so viele Stadtverordnete wie die FDP. Dann aber macht die CDU nicht mehr mit. Und dann?

Dann werden die Jusos wieder ein „Linksbündnis“ aus SPD, Grünen, Europaliste, PDS und FAG propagieren. Darüber allerdings haben die Grünen schon im Mai gelacht. Parteipolitik in Frankfurt – eine Lachnummer? Immerhin sind sich alle in einem Punkt einig: keine Zusammenarbeit mit der Antiparteienpartei „ÖkoLinx“ der Jutta Ditfurth (1 Mandat).

KLAUS-PETER KLINGELSCHMITT

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