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Martin Parr

Es ist ein Ritual. In der Urlaubszeit kommt die hehre Aufgabe immer wieder auf einen zu, an alle daheim gebliebenen Lieben die schönsten, kitschigsten Ansichtskarten zu schreiben. Man signalisiert ihnen damit, dass man sie erstens nicht vergessen hat; und dass man es zweitens aber natürlich viel besser hat als sie.

Postkarten, wie sie der 1952 geborene Magnum-Fotograf Martin Parr gesammelt hat, sollte man da freilich nicht verschicken. Der Brite hat hunderte von Postkarten aus den 50er- bis 80er-Jahren gesammelt und eine Auswahl für sein Buch „Langweilige Postkarten“ (Phaidon Press, 176 Seiten, 50,90 Mark) zusammengestellt. Ähnlich wie in seinen eigenen fotografischen Arbeiten über Essgewohnheiten oder Tourismus verdichtet sich die Abfolge von Reihenhäusern, Autobahnbrücken und Flughäfen aus West- und Ostdeutschland zu einem Panorama der gesellschaftlichen Utopien und Sehnsüchte – oder zumindest davon, was von diesen Träumen übrig geblieben ist.

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