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Straßenkinder jagen Polizei

BERLIN taz ■ In Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, sind Straßenkinder mit Gewalt gegen die Polizei vorgegangen. Anlass war ein blutiger Streit zwischen Kindern und Polizisten in einer Bar des Zentralmarktes der Stadt am Mittwochnachmittag. Ein Straßenkind war erschossen worden, nachdem es im Laufe einer Auseinandersetzung einen Polizisten mit heißem Wasser übergossen hatte. Die wütenden Freunde des toten Kindes zogen daraufhin plündernd durch den Markt, räumten Verkaufsstände ab und zündeten eine Polizeiwache an. Ein Soldat wurde von den Kindern mit einer Machete am Hals verletzt und musste in die Intensivstation eines Krankenhauses gebracht werden. Der Markt blieb danach zu großen Teilen geschlossen. Mindestens 78 Kinder wurden verhaftet. Kinshasa zählt unter seinen sechs Millionen Einwohnern zahlreiche Bürgerkriegsflüchtlinge und Kriegswaisen und eben auch 15.000 Straßenkinder, von denen hunderte auf dem riesigen Zentralmarkt leben. Markthändler klagen immer wieder, sie würden von Kinderbanden terrorisiert. Zuweilen werden streunende Kinder in Kinshasa auch als Hexen verfolgt und getötet. D.J.

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