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Schindmähren-Paradies

■ Lübeckerin kümmert sich um kranke und geschundene Pferde

Die 43-jährige Uschi Riedeberger hat ihr Leben der Pflege kranker und geschundener Pferde verschrieben. Vor etwa einem Jahr pachtete sie ein knapp 40 Hektar großes Anwesen in Geltorf, Kreis Schleswig-Flensburg, auf dem heute 33 Pferde sowie verschiedene Kleintiere ihren Lebensabend verbringen. Der „Gnadenhof“ ist der einzige, privat betriebene Hof dieser Art in Schleswig-Holstein.

1976 entdeckte die gebürtige Lübeckerin die etwa neunjährige Stute „Flicka“. Sie hatte am ganzen Körper Eiterbeulen, ein struppiges oder an manchen Körperstellen gar kein Fell, eine Lungenentzündung, blutige Hufe und sollte zum Töten zum Schlachter gebracht werden. Der Tierarzt gab der Stute kaum eine Überlebenschance. Uschi Riedeberger kaufte sie trotzdem, und sie lebt noch heute auf dem „Gnadenhof“.

Dort haben die Pferde zwei Drittel der Fläche für sich. Das jüngste Tier ist drei Wochen alt, das älteste über 40 Jahre. Jedes Pferd bekommt ein auf seine Krankheit abgestimmtes Futter. In der Futterkammer des Gnadenhofes lagern bis zu 15 verschiedene Sorten.

An den Wochenenden kommen Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, die „ihr“ Pferd, für das sie so etwas wie Paten sind, betreuen oder einmal die Feldwege entlangreiten, wobei das Pferd das Tempo vorgibt. Die Verpflegung und Betreuung der Pferde ist selbstvertändlich nicht umsonst: Die Betreuerin ist daher auf Sponsoren- und Spendengelder angewiesen.

Franka Ahlberg

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