Öffentliches Plus

■ Staatsunternehmen bringen erstmals seit Jahren unterm Strich wieder Gewinn

Die öffentlichen Unternehmen Hamburgs – der Dorn im Auge der CDU. Der steten Forderung der Christdemokraten, die Stadt solle sich von ihnen trennen, hielt SPD-Finanzsenatorin Ingrid Nümann-Seidewinkel gestern positive Zahlen entgegen. Unterm Strich haben die in der Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsverwaltung HGV zusammengeschlossenen Staats-Unternehmen erstmals seit langen Jahren wieder Gewinn gemacht – der Überschuss fürs Jahr 2000 liegt bei 27,8 Millionen Mark. „Wer diese Unternehmen verkaufen will, der verzichtet demnach auch auf eine Menge Einnahmen für die Stadt“, sagt die Senatorin.

Goldesel im weiten Geflecht der HGV-Firmen sind der Flughafen oder die HEW. Auch die Sprinkenhof AG, welche die städtischen Immobilien verwaltet, gehört zu den Gewinnbringern. Als das Staatsunternehmen, das immer noch die meisten Verluste einfährt, nannte Nümann-Seidewinkel die Hochbahn. Allerdings ist das Hochbahn-Minus seit 1993 kontinuierlich kleiner geworden.

Nümann-Seidewinkel gestattete der Privatisierung fordernden CDU großzügig das Recht zu, „als Opposition eine andere Politik machen zu wollen“, doch sehe sie keinen Grund, von ihrem Kurs abzurü-cken, schließlich sei der „eine Erfolgsstory“. Dass Teil dieser Story auch ist, immer mehr Tochterfirmen auszugliedern, wie es zum Beispiel Flughafen und Hafenbetrieb HHLA zum Leidwesen der Gewerkschaften tun, verteidigte sie: „Zu einem sozialdemokratischen Herz gehört ja nicht nur, alles zugunsten der Arbeitnehmer zu tun, sondern auch das Unternehmen am Markt zu halten.“ aha