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Ursula Rucker

Ursula Ruckers Stimme vermag sanft in den Schlaf zu wiegen. Doch ihre Gedichte reißen einen aus dem Traum. Auf ihrem Debütalbum „Supa Sista“ (K7!) setzt die Wortkünstlerin und Ghetto-Erzählerin dort an, wo Sprachlosigkeit und Schweigen herrschen. Bekannt wurde die studierte Journalistin und Mutter zweier Söhne durch ihre Zusammenarbeit mit The Roots, den HipHop-Pionieren aus Philadelphia: langjährige Weggefährten, für deren Alben sie je einen Song beisteuerte. Doch auch ihre Zusammenarbeit mit Dance-Avantgardisten wie 4 Hero und King Britt, die u. a. für die Produktion ihres Albums verantwortlich zeichnen, festigte ihren Ruf, eine absolute Ausnahmeerscheinung der amerikanischen Spoken-Word-Poetry-Szene zu sein. Eine Szene, der sie sich im Übrigen keineswegs zugehörig fühlt. „Ich hasse den Begriff ‚spoken word‘ “, sagt sie: „Ich bin Dichterin. Punkt. Auch wenn ich nie wieder auf einer Bühne stehen würde und ‚Supa Sista‘ mein einziges Album bliebe – ich würde weiter Gedichte schreiben. Das ist es, was ich fühle.“  CT

FOTO: PROMO