rudolf scharping: kriegspropagandist im entblößungsrausch:
Eine der saubersten Vorstellungen deutscher Politik liefert zurzeit der Kriegspropagandist Rudolf Scharping ab. Hatte Scharping sein Verhältnis mit der Anwältin Kristina Gräfin Pilati-Borggreve zuletzt medial erfolgreich genutzt, um von seinen Lügen im Kosovokrieg abzulenken, steigert er sich jetzt vor dem Mazedonien-Einmarsch in einen wahren Entblößungsrausch: In der aktuellen Ausgabe der Bunten lässt Balkan-Scharping Fotos aus dem mallorquinischen Swimmingpool abdrucken: er in Badehose, seine Freundin im Einteiler. Verliebt gibt sich das „Powerpaar“ (Bunte) Wasserspielen hin. Während die deutschen Soldaten gerade ihre Schutzwesten überziehen, um ganz in der Tradition der Reichswehr den Balkan zu befrieden, zeigt sich ihr Befehlshaber nackt: „Wir haben ja nichts zu verstecken“, erklärt der Hardthöhen-Mann der Friseurzeitschrift, und wir ahnen es: Wenn der erste deutsche Besatzer in Mazedonien losfeuert, wird der müde Minister vor die Kameras treten und verständnisheischend grienen: Es dient doch alles nur der Menschenliebe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen