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Kampf um Sachsen

Kandidaten für Biedenkopf-Nachfolge sammeln ihre Bataillone derzeit auf den CDU-Regionalkonferenzen

DRESDEN taz ■ Die beiden Kandidaten für den künftigen Landesvorsitz der sächsischen CDU gehen derzeit auf Schaulauftournee. Auf drei Regionalkonferenzen in Zwickau, Bautzen und Leipzig stellen sich Georg Milbradt und Steffen Flath der Parteibasis vor. Milbradt, der lange als Kronprinz gehandelte, jedoch von Ministerpräsident Biedenkopf Anfang des Jahres geschasste Exfinanzminister, und der Landwirtschaftsminister und frühere Generalsekretär Flath sind natürlich längst bekannt. Es gilt, Stimmen für die am 15. September auf dem Landesparteitag in Glauchau erwartete Kampfabstimmung zu sammeln. Dann wird ein Nachfolger für den scheidenden Partei- und Fraktionsvorsitzenden Fritz Hähle gewählt. Hähle, ein treuer Biedenkopf-Vasall, tritt nach Druck aus der Partei nicht mehr an.

Intern wird die Wahl bereits als Weichenstellung für die Nachfolge von Biedenkopf angesehen. Milbradts Bereitschaftserklärung für das Spitzenamt am Donnerstagabend in Zwickau bestätigte diesen Zusammenhang erstmals öffentlich. Das Duell ist deshalb von besonderer Pikanterie, weil Kurt Biedenkopf seinen seit 1990 amtierenden Finanzminister eben wegen Differenzen in der Nachfolgefrage entlassen hatte. Die Partei solle entscheiden und niemand dürfe von vornherein als Favorit gelten, so hatte Biedenkopf diesen Schritt begründet und damit eine tiefe Krise der sächsischen Union ausgelöst. Der ausgleichende Flath aus dem Erzgebirge gilt hingegen als heimlicher Favorit des angeschlagenen Regierungschefs.

Behauptungen und Dementis, dass das Milbradt-Lager in der CDU durch lukrative Postenangebote aufgeweicht werden solle, verstummen nicht. Milbradt sei als Gegenleistung für einen Kandidaturverzicht ein sicheres Bundestagsmandat 2002 angeboten worden. Er selbst gab zu diesen Gerüchten keinen Kommentar ab. MICHAEL BARTSCH

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