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Rotes Kreuz in Kabul

IKRK-Delegation besucht in Afghanistan inhaftierte MitarbeiterInnen der Hilfsorganisation Shelter Now

KABUL ap ■ Drei Wochen nach der Festnahme von acht Ausländern in Afghanistan hat die radikalislamische Taliban-Miliz erstmals Besucher zu den Inhaftierten vorgelassen. Eine fünfköpfige Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) erhielt gestern in Kabul Zutritt zu den vier Deutschen, zwei US-Amerikanern und zwei Australiern, die in einer „Besserungsanstalt“ festgehalten werden. Nach wochenlangem Hin und Her kündigten die Taliban am Samstag außerdem an, Angehörige der Inhaftierten und Diplomaten Besuche zu erlauben.

Der Delegation gehörten unter anderem zwei Ärzte und eine Krankenschwester an. Der Leiter Robert Monin sagte anschließend, die inhaftierten sechs Männer und zwei Frauen seien glücklich über den Besuch gewesen. Die Ärzte konnten die Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now zwar untersuchen, wegen der IKRK-Regeln dürfe Monin aber nichts über die Befunde sagen. Die Taliban hätten versprochen, weitere Besuche zuzulassen. „Wir werden sie so bald wie möglich wieder besuchen,“ sagte Monin.

Die Männer und Frauen werden nach seinen Angaben in zwei getrennten Räumen festgehalten. Monin übergab ihnen Briefe ihrer Angehörigen und erklärte, heute Schreiben der Inhaftierten für die Verwandten entgegenzunehmen. Die Taliban werfen den Shelter-Now-Mitarbeitern christliche Missionierung vor. Zusammen mit den Ausländern wurden 16 Afghanen festgenommen, denen die Exekution droht und über deren Aufenthaltsort bislang nichts bekannt wurde.

Die Taliban willigten am Samstag ein, auch den diplomatischen Vertretern der drei Heimatstaaten Zutritt zu den Gefangenen zu gewähren. Die Visa sollten heute ausgestellt werden.

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