: No Trash?
■ Metropolen-TV vom Spiegel ab dem 1. September im Hamburger Kabelnetz
Auf ein angemessenes, qualitativ gutes Großstadtfernsehen müssen HamburgerInnen auch weiterhin warten. Der „Metropolenfernseh-Sender“ XXP, der ab dem 1. September auch im Hamburger Kabel eingespeist werden wird, „ist eben kein Ballungsraum-Fernsehen“, wie Spiegel TV-Chefredakteur Stefan Aust bei der Vorstellung des neuen Programmes gestern betonte. Der vom Spiegel-Verlag und der Produktionsfirma des Filmregisseurs Alexander Kluge dtcp gemeinsam gegründete Fernsehsender werde in den kommenden Wochen zwar verstärkt auf „überregional interessierende Hamburger Themen“ setzen, eine eigene Hamburg-Berichterstattung werde es aber nicht geben.
XXP sendet bereits seit Mai in Berlin, und dort wird der Hauptsitz des Senders auch bleiben. Auch an der Programmstruktur wird die Ausweitung der Reichweite auf Hamburger Gebiet nicht viel ändern: „Wir bleiben dabei: No Trash, no Soaps, no Gameshows“, sagte Spiegel TV-Geschäftsführer Cassian von Salomon. Stattdessen setzt man auf „eine Mischung aus Fiction und Non Fiction“. Heißt: Man plant Themenabende, bei denen Spielfilme und Dokumentationen gemixt werden – wobei man aus dem Spiegel TV-Fundus vergangener Jahre schöpft und Reportagen zeigt, die schon bei RTL oder Vox ausgestrahlt wurden.
In Hamburg wird XXP allabendlich ab 19 Uhr bis ein Uhr zu sehen sein, wobei der Abend mit der aktuellen Nachrichtensendung X Punkt eröffnet wird. Hier kündigte Aust an, im September und Oktober die Wahlen in Hamburg und Berlin zu Schwerpunktthemen zu erheben. Zum Sendestart in Hamburg am Samstag hatte man sich daher auch vorgenommen, eine große Podiumsdiskussion mit den Hamburger Spitzenkandidaten zu veranstalten. Doch da sowohl Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) als auch seine GAL-Stellvertreterin Krista Sager eine Diskussion mit Ronald Schill verweigerten und bei XXP zudem auffiel, dass man gegen das Fußball-Länderspiel Deutschland-England konkurrierte, wurde die Veranstaltung erst einmal verschoben. Neuer Termin: unbekannt.
Statt Schill kommt nun der erste Themenabend mit dem Schwerpunkt Innere Sicherheit unter dem Titel: „Ein Volk in Angst – wie sicher ist Deutschland?“ Peter Ahrens
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