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Nur Cathy Freeman bleibt unbeugsam

Dicke Preisgelder locken viele Topstars des Sports zu den fünften Goodwill Games ins australische Brisbane

BRISBANE dpa/taz ■ Die irische Band The Corrs wird den musikalischen Rahmen liefern, wenn Ted Turner heute Abend in Brisbane seinen Ehrenplatz bei der Eröffnungsfeier der Goodwill Games einnimmt. Die vom amerikanischen Medienmogul erfundene Einladungsveranstaltung lockt bis zum 9. September rund 1.300 Athleten aus etwa 70 Ländern nach Australien. Vor allem auch wegen der Preisgelder in Höhe von 5,16 Millionen US-Dollar. Deshalb verzichtet Marion Jones sogar auf das Grand-Prix-Finale, das zwei Tage nach Abschluss der Leichtathletik-Wettkämpfe in Brisbane (4. bis 7. September) in Melbourne auf dem Programm steht.

Bei ihrer fünften Auflage machen die Goodwill Games nach Moskau (1986), Seattle (1990), St. Petersburg (1994) und New York (1998) erstmals außerhalb Russlands (bzw. der UdSSR) und der USA Station. Nach der Olympia-Euphorie des Vorjahres in Sydney hält sich die Begeisterung der Australier noch in Grenzen. Wohl auch deshalb, weil die Goodwill Games bisher keine besondere Rolle auf dem fünften Kontinent gespielt haben: Weil sie immer im selben Jahr wie die für Australier wichtigeren Commonwealth Games stattfanden, haben nur selten hochkarätige Australier teilgenommen.

Das ist dieses Mal anders. Das gesamte australische Schwimm-Team mit Ian Thorpe an der Spitze wird nach der erfolgreichen WM von Fukuoka als Hauptattraktion die Ränge füllen. Mit Antje Buschschulte springt auch eine deutsche Weltmeisterin ins Becken. Im Schwimmen starten im Übrigen vier Teams: Australien, die USA, Europa und der Rest der Welt streiten um insgesamt 508.000 US-Dollar, dazu gibt es 50.000 Dollar pro Weltrekord. Die Siegerteams bei Frauen und Männern kassieren je 100.000 Dollar.

Insgesamt werden Wettbewerbe in 14 Sportarten ausgetragen. Neben Schwimmen, Kunstspringen und Leichtathletik stehen Gewichtheben, Boxen, Beach-Volleyball, Lebensretten, Bahnrad-Rennen, Turnen, Trampolin, Rhythmische Sportgymnastik, Triathlon, Eiskunstlaufen und Basketball auf dem Programm. Die USA schicken ein Basketball-Team nach Brisbane, das einige der besten jungen NBA-Spieler wie Shawn Marion (Phoenix), Jason Terry (Atlanta), Shane Battier (Memphis), Jermaine O’Neal (Indiana), Wally Sczerbiak (Minnesota) oder Baron Davis (Charlotte) in seinen Reihen hat.

An den vier Leichtathletik-Tagen kommen pro Tag 12.500 Schulkinder auf Staatskosten. Sie können zwar Michael Johnson bei seiner Abschiedstournee in einer 4 x 400-m-Staffel bewundern, nicht aber die, die alle sehen wollen: Cathy Freeman, der Star der Sydney-Spiele, unterbricht auch für Turners Einladungsshow ihre einjährige Wettkampf-Pause nicht.

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