Im Archiv von Arnold Schönberg

Ein wenig zu viel des Guten an Java haben die Designer schon in die Website eingebaut, die dem Modernsten aller Modernen des letzten Jahrhunderts gewidmet ist. Deswegen ist die Adresse www.schoenberg.at etwas schwergängig, aber die Geduld beim Laden diverser Applets ohne erkennbaren Nutzen wird belohnt durch einen Zugang zum Archiv des Schönberg-Centers in Wien, das erstaunliche Schätze enthält. Zum Beispiel Transkripte von Tonaufzeichnungen von Rundfunkvorträgen, Diskussionen oder auch Diktate von Briefen des großen Komponisten, der auch Maler und scharfsinniger Kommentator seiner Zeit und ihrer Moden war. Das „Wiesengrund-Buch“ verdiene eine „Züchtigung“, ist da zu lesen, denn so könne man nicht über einen Meister wie Strawinsky herziehen – gemeint ist „Die Philosophie der Neuen Musik“ von Schönbergs zeitweiligem Schüler Theodor W. Adorno. Noch amüsanter ist freilich Schönbergs frei ins Mikrofon gesprochenes Märchen: „Die Prinzessin“. niklaus@taz.de