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Nahost-Treffen abgesagt

Palästinenser verschieben Treffen nach israelischem Panzervorstoß auf Dschenin. Neuer Termin noch offen

JERUSALEM ap ■ Nach einem israelischen Panzervorstoß auf die autonome Stadt Dschenin im Westjordanland haben die Palästinenser ein für gestern geplantes Treffen zwischen ihrem Präsidenten Jassir Arafat und dem israelischen Außenminister Schimon Peres abgesagt. Das Treffen sollte nach israelischen Angaben im Laufe des gestrigen Tages auf israelischem Gebiet stattfinden. Die Militäraktion werde zu einer Verzögerung von ein paar Tagen führen, sagte der palästinensische Planungsminister Nabil Schaath. Eine generelle Absage des Treffens ist laut Schaath aber nicht zu erwarten.

Israelische Soldaten und Panzer waren in der Nacht auf palästinensisches Autonomiegebiet vorgedrungen und hatten einen Ring um Dschenin gezogen. Bei Feuergefechten mit bewaffneten Palästinensern wurden mindestens sieben Araber verletzt, wie Ärzte berichteten. Arafat rief die Bewohner von Dschenin auf, „im Angesicht dieser Aggression standhaft und hartnäckig“ zu bleiben.

Nach palästinensischen Angaben bezogen etwa zwei Dutzend Panzer Stellung vor Dschenin und einem nahe gelegenen Flüchtlingslager. Bei einer Schießerei im Westjordanland wurden in der Nacht zum Dienstag zwei israelische Grenzpolizisten getötet. Wie der Armeerundfunk meldete, kamen sie bei einem palästinensischen Feuerangriff nahe der Stadt Tulkarem ums Leben. Laut Polizei wurden sie am Eingang ihres Stützpunktes auf israelischen Territorium erschossen.

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