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St. Georg macht blau

■ Beschäftigungsprojekt mit City-Rangern soll Sicherheitsgefühl verbessern

Auch durch St. Georg tigern jetzt City-Ranger. Die sechs Männer mit dunkelblauen Hosen und hellblauen Hemden weist ein Namensschild mit Hamburg-Wappen sichtbar als Mitarbeiter des „City-Service St. Georg“ aus. Das Projekt des Trägers Beschäftigung und Bildung soll das Miteinander der Menschen in dem Stadtteil verbessern und dazu beitragen, dass sie sich wohler fühlen.

Helmut Voigtland vom Bürgerverein St. Georg, der sich das Projekt zusammen mit Sozialsenatorin Karin Roth (SPD) Anfang des Jahres ausgedacht hat, versteht die sechs Ranger als „Stadtteilwächter“. Sie sollen Ortsfremde mit Auskünften versorgen, auf Ansammlungen von Schmutz und Müll Acht geben, hilflosen Betrunkenen und Drogenabhängigen helfen und bei Problemen die Polizei rufen.

Konkret heißt das zum Beispiel, dass sie dafür sorgen sollen, dass Männer nicht einfach ins Gebüsch pinkeln und Junkies nicht die Spielplätze besetzen oder den neuen Lohmühlenpark. „Es wird Aufgabe des City-Service sein, zu sagen: Bitte nicht hier!“, sagt Voigtland. Wo die Abhängigen denn sonst hin sollen? „In die zuständigen Einrichtungen“, sagt Senatorin Roth. „Wir wollen niemanden von der Straße weghaben“, versichert Helmut Wiederhold, der Vorsitzende des Stadtteilbeirats. „Aber die Bevölkerung hat ein Recht auf einen sozialverträglichen Umgang miteinander.“ Jemand, der die Gebüsch-Pinkler anspreche, helfe schon weiter, sagt Torsten Seeland, der Leiter des Polizeikommissariats. „Das wird ordnungspolitische Effekte haben.“

Im Bezirk Mitte läuft ein ähnliches Projekt aus Sicht der Sozialbehörde erfolgreich, auch wenn sich dort noch nicht sagen lässt, wie gut die angestrebte Qualifizierung der Beschäftigten und ihre Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt geklappt hat. Anhaltspunkte hierfür bietet der S-Bahn-Service: Fast die Hälfte der MitarbeiterInnen bekommt hinterher reguläre Jobs. Gernot Knödler

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