piwik no script img

Scholz fordert Rasterfahndung

Hamburgs Innensenator Olaf Scholz (SPD) fordert die Entwicklung einer bundesweiten Rasterfahndung als Konsequenz aus der Tatsache, dass einer der mutmaßlichen Attentäter von New York als Student in Hamburg gelebt hat. Wie Scholz in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt sagte, sollen mit diesem Instrument auch „solche unauffälligen Personen“ erfasst werden. Auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, forderte ges-tern in Hamburg eine „Neuorientierung der Rasterfahndung“. Zudem müsse der Datenschutz „grundlegend überprüft werden“. Er erfordere mittlerweile einen Aufwand, „der zum Teil nicht mehr nachvollziehbar ist“. Die Rasterfahndung wurde in Deutschland Ende der Siebziger Jahre eingeführt. Man versteht darunter den Abgleich personenbezogener Daten einer großen Gruppe von nicht verdächtigen Personen, beispielsweise alle Ausländer, nach bestimmten Merkmalen. Erlaubt ist die Rasterfahndung derzeit nur bei Straftaten von „erheblicher Bedeutung“. Sie muss von einem Richter oder - bei Gefahr im Verzug - vom Staatsanwalt angeordnet werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen