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New Yorker Opfer kommen aus aller Welt

Zahl der Toten und Vermissten in New York und Washington weiterhin schwankend. Erst 99 Todesopfer namentlich identifiziert. Bis jetzt werden 4.972 Menschen vermisst. Das Schicksal von 270 Deutschen ist noch unklar

NEW YORK/BERLIN ap/rtr/afp ■ Auch fünf Tage nach den Terroranschlägen in New York haben die Rettungskräfte gestern die Hoffnung nicht aufgegeben, in den Trümmern des World Trade Centers noch Überlebende zu finden. Unermüdlich suchten sie mit schwerem Gerät und teils bloßen Händen rund um die Uhr in den zehntausenden Tonnen Betontrümmern und verbogenen Stahlträgern nach Opfern. Doch trotz aller Mühen wurde seit Freitag kein Überlebender mehr geborgen. Bürgermeister Giuliani sagte, 4.972 Menschen seien als vermisst gemeldet. 159 Leichen seien bislang gefunden, 99 Tote identifiziert worden.

Die Zahl noch nicht wieder kontaktierter Deutscher nach dem Anschlag sinkt weiter. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte gestern, nachdem am Freitag noch von 600 Personen die Bestätigung fehlte, dass sie nicht unter den Trümmern liegen, sei diese Zahl mittlerweile auf 270 gesunken. Dies sei aber keine offizielle Vermisstenzahl. Noch sei man damit beschäftigt, mit Anrufen bei Verwandten der möglicherweise Vermissten zu überprüfen, ob diese sich inzwischen wieder gemeldet haben. Dass die Zahl der sich von Freitag bis Sonntag halbiert habe, zeige, dass es weiterhin keine verlässliche Vermisstenzahl gebe.

Australien gab die Zahl seiner offiziell bestätigten Toten mit drei an. Belgien gab die Zahl seiner Vermissten mit 60 an. Brasilien sprach von 26 Vermissten. Dänemark vermisste etwa 20 Menschen. Ecuador und El Salvador gaben je 37 Menschen als vermisst an. Frankreich vermisste nach Angaben seines Konsulats weniger als zehn Menschen. Großbritannien gab die Zahl seiner bestätigten Toten mit fast hundert an. Italien vermisste zwischen 60 und 70 Menschen. Kanada bestätigte drei Tote, zwischen 50 und 100 Kanadier wurden vermisst. Kolumbien vermisste 199 Menschen. Die Schweiz beklagte vier Tote. Die Türkei vermisste zunächst 425, zuletzt 215 Staatsbürger.

Andere Staaten, die Tote beklagten oder Menschen vermissten, sind Argentinien, Bangladesch, Chile, China, Dominikanische Republik, Indonesien, Japan, Kambodscha, Malaysia, Mexiko, Pakistan, Paraguay, Peru, Philippinen, Portugal, Südafrika, Schweden, Simbabwe, Südkorea, Taiwan und Venezuela.

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