Gewinnen mit Klimafonds

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau plant, einen Fonds zum Klimaschutz aufzulegen. Investoren sollen durch den Handel mit Emissionsrechten Profit erzielen

BERLIN taz ■ Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitet sich auf den Handel mit CO2-Emissionsrechten vor. „Die traditionellen umweltpolitischen Instrumente alleine reichen nicht mehr aus, um dem globalen Klimawandel entgegenzutreten“, begründete KfW-Vorstand Detlef Leinberger gestern in Berlin. Die Kreditanstalt hatte 250 internationale Gäste aus Wirtschaft und Politik zu einer Konferenz eingeladen. Thema: „Handelbare Zertifikate im Klimaschutz“.

„Voraussetzung für den Handel mit Emissionsrechten“, erklärte Umweltminister Jürgen Trittin in seiner Eröffnungsrede, „ist allerdings das Inkrafttreten des Klimaschutzprotokolles von Kioto.“ Die Weichen dafür seien auf der UN-Klimakonferenz in Bonn gestellt worden. Unabhängig davon kann jedes Land einen innerstaatlichen Emissionshandel – also den Kauf und Verkauf der im Kioto-Protokoll zugebilligten CO2-Emmissionsmengen – einrichten. Damit der Handel tatsächlich zum Klimaschutz beitrage, müssten noch absolute Obergrenzen für den Ausstoß von Treibhausgasen festgelegt werden, so Trittin.

KfW-Vorstand Leinberger stellte das Modell „Klimaschutzfonds“ vor: Investoren kaufen Fondsanteile; das so eingesammelte Geld wird in den Klimaschutz investiert. Die dank dieser Investition erzielte CO2-Minderung wiederum wird zertifiziert. Andere Unternehmen können sich diese Zertifikate kaufen, um so die eigenen Klimaschutz-Ziele zu erfüllen. Ziel des Fonds soll für die Anleger sein, Gewinn mit dem Klimaschutz zu erwirtschaften. Die KfW selbst hat bereits verschiedene Klimaprojekte gefördert, seit 1990 CO2-mindernde Maßnahmen in 1,3 Millionen Wohnungen finanziert. CV