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Genug Polizei frei für Castoren?

■ Niedersachsens Innenminister hält an Transportplänen fest

Hannover (dpa) – Niedersachsen hält ungeachtet der Beanspruchung der Polizei als Folge der Terrorwelle in den USA an dem geplanten Castor-Transport im Herbst nach Gorleben fest. „Wir erwägen keine Verschiebung, sondern lassen unsere normalen Vorbereitungen weiter laufen“, sagte Innenminister Heiner Bartling (SPD).

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht angesichts der zugespitzen Sicherheitslage hingegen mögliche Probleme. „Bei einer weiteren Verschärfung der Lage muss die Frage gestellt werden, ob der Castor-Transport durchgeführt werden kann“, sagte der niedersächsische GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut. Die Polizei würde erheblich mehr belastet, wenn die von Innenpolitikern angekündigten Maßnahmen wirksam würden.

Im Herbst sollen aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague erneut sechs Castor-Behälter mit Atommüll nach Gorleben gebracht werden.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg verlangte erneut, den Transport „aus Sicherheitsgründen“ abzusagen. Ihr Sprecher Wolfgang Ehmke meinte: „Es ist der Zeitpunkt gekommen, innezuhalten. Business as usual kann es bei dieser Gemengelage aus Entsetzen über die Anschläge und Angst vor den bevorstehenden Militärschlägen und ihren unabsehbaren Folgen nicht geben.“

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