: CDU-Nein sorgt für Wirbel
■ Steigt Hamburg aus Tiefwasserhafen aus?
Die Absicht der Hamburger CDU, bei einer Regierungsübernahme in Hamburg aus dem Tiefwasserhafen-Projekt Wilhelmshaven auszusteigen, sorgt für heftige Reaktionen. Regierungssprecher Michael Linkersdörfer kündigte an, Niedersachsen werde den für Hamburg vorgesehenen Anteil von 20 Prozent auf anderem Weg „an den Mann bringen“, falls sich die Hansestadt wirklich aus dem einzigen deutschen Tiefwasserhafen für künftige Containerriesen verabschieden werde. Die Investoren stünden Schlange. „Da sehen wir nicht das große Problem.“
Der Hamburger Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) warnte die mögliche neue Regierung vor „falschen Weichenstellungen“ in der Hafenpolitik. Der Sprecher der Eurogate-Gruppe deutete an, worum es im Hintergrund geht: Die bisherigen Absprachen zwischen den drei Bundesländern seien ein „vielfach verwobenes Netz mit gegenseitigen Abhängigkeiten“, erklärte er. Auch Ole von Beust müsse sich politischen und wirtschaftlichen Sachzwängen stellen: Die Zustimmung Niedersachsens zu einer weiteren Vertiefung der Elbe sei an das Wilhelmshaven-Projekt gebunden. Die Elbvertiefung liegt der Hamburger Hafenwirtschaft sehr am Herzen, und sie werde nach einer Regierungsbildung ihren Einfluss in dieser Richtung geltend machen. Eurogate hält sowohl in Hamburg wie in Bremerhaven bedeutende Anteile am Containerumschlag.
dpa
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