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Wende in Fischereipolitik

Bundesregierung will ökologische Kriterien beim Fang berücksichtigen. Gütesiegel für Fischprodukte angedacht

BERLIN taz ■ Das Bundesministerium für Verbraucherschutz und Ernährung hat seine Position in der Fischereipolitik geändert. Bundesministerin Renate Künast will künftig die Vorschläge der EU-Kommission in diesem Bereich stärker unterstützen als ihre Vorgänger.

EU-Landwirtschaftskommissar Fischler will schon seit längerem nicht nur die derzeitigen Arbeitsplätze in der Fischerei betrachten, sondern auch die Fischbestände nachhaltig bewirtschaften. Bisher stieß er damit im entscheidenden Ministerrat der Mitgliedsstaaten nicht auf uneingeschränkte Unterstützung. Vor allem Frankreich und Spanien verteidigen ihre weltweiten Fangquoten zäh. „Dabei ist eine nachhaltige Politik bei den Fischbeständen fast nötiger als in der Land- oder Forstwirtschaft“, sagte Bundesministerin Renate Künast gestern in Berlin. Viele Fischarten seien durch Überfischung und mangelhafte Fangmethoden in ihrem Bestand gefährdet.

Das Haus Künast will ein Ökosiegel für „Biofisch“ einführen. Dafür müsste die EU-Ökoverordnung erweitert werden – was Künast nicht als unrealistisch ansieht. Für wichtig erachtet sie auch ein Siegel für konventionelle Fischwaren – angesichts der verkrusteten Strukturen im Agrarmarkt sieht sie in Gütesiegeln einen schnellen und relativ einfachen Weg für Veränderungen. Denkbar wäre hier auch eine bilaterale Einigung mit Island: Die Insel im Nordatlantik ist der größte Fischlieferant Deutschlands und der EU. REM

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