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Die Gegenspieler
Der Exkönig: Mohammed Sahir Schah (86) lebt im Exil in Rom. 1973 wurde er nach 40-jähriger Regentschaft gestürzt. Er soll eine integrierende Rolle während einer Übergangszeit wahrnehmen.
Der Präsident: Burhanuddin Rabbani (61) war der letzte Präsident vor der Machtergreifung der Taliban 1996. Von der UNO wird er offiziell noch immer als Staatschef angesehen. Der Tadschike ist Chef der anti-kommunistischen Islamischen Gesellschaft. Er stand im Schatten des im vergangenen Monat ermordeten Oppositionsführers Achmed Schah Massud.
Der Nachfolger: Abdul Kassim Fachim (44) ist Nachfolger von Massud. Fachim gilt als verlässlicher und zäher Militärführer. Die ersten Vorposten seiner Truppen stehen nur rund 20 Kilometer vor Kabul.
Der Exgouverneur: Ismail Chan (54)– früher Gouverneur der Stadt Herat – wird als einer der Anwärter auf die Führung Herats und des Westens des Landes gehandelt. Er ist Mitglied der Islamischen Gesellschaft (Dschamiat-i-Islami).
Der Milizenführer: Abdul Raschid Dostam (47), ein Usbeke, kontrolliert Gebiete im Norden Afghanistans. Im Bürgerkrieg wechselte er immer wieder die Seiten und schmiedete unterschiedliche Allianzen. So verbündete er sich mit den Kommunisten, bevor er 1992 anlässlich der Eroberung Kabuls ins Lager der Mudschaheddin wechselte. Er gilt auch bei der Nordallianz als unsicherer Bündnispartner.
Der Schiitenführer: Karim Chalili (zirka 50) vertritt die Volksgruppe der Hasaren. Er ist Chef der schiitischen Hisb-i-Wahdat-Partei und soll inzwischen in Iran leben, aber noch immer kleinere Gebiete im Hasaradschat-Gebirge kontrollieren.
Der Kriegsherr: Gulbuddin Hekmatjar (54) wünschen sich nur wenige Afghanen wieder auf der politische Bühne Afghanistans. Der Paschtune gilt als brutaler Kriegsherr und radikaler Islamist. In den 80er-Jahren wurde er von den Geheimdiensten der USA und Pakistans protegiert. Drei Jahre lang war er an der Zerstörung Kabuls beteiligt. Heute lebt er in Iran.
(AFP) FOTOS: AP
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