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Luft in der Lohntüte

In Deutschland sind die Reallöhne in der letzten Zeit gesunken. Dagegen sind sie in Frankreich angestiegen

WIESBADEN/PARIS afp ■ Trotz steigender Tarifentgelte sind die Reallöhne in der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland zuletzt gesunken, während die Franzosen auch unter dem Strich mehr verdient haben als im vergangenen Jahr. Das geht aus gestern veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes und der französischen Statistikbehörde Insee für die beiden größten Volkswirtschaften der Euro-Zone hervor. Weil in Frankreich zudem die durchschnittliche Arbeitszeit weiter sank, stiegen die auf Stundenlöhne umgerechneten Einkommen dort wesentlich stärker als in Deutschland.

Den Angaben zufolge stiegen Monatslöhne und Gehälter in Deutschland im zweiten Quartal verglichen mit dem zweiten Vierteljahr 2000 um brutto 2,1 Prozent und in Frankreich um 2,5 Prozent. Die Inflationsrate lag in dem Quartal in Deutschland bei 3,2 Prozent, in Frankreich nur bei zwei Prozent. In der Folge sanken die deutschen Reallöhne um ein Prozent; die in Frankreich stiegen um 0,5 Prozent.

Die Stundenlöhne- und gehälter kletterten in Frankreich mit 4,4 Prozent doppelt so stark wie in Deutschland mit 2,1 Prozent. Hintergrund ist die unterschiedliche Arbeitszeitpolitik: In Frankreich setzt die Regierung auf die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Wochenarbeitszeit betrug dort im zweiten Vierteljahr 2001 nur noch 36,3 Prozent. In Deutschland liegt die tarifliche Wochenarbeitszeit dagegen bei durchschnittlich 37 Stunden.

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