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Angst vor Biowaffen in Florida

FBI ermittelt: Milzbrand-Erkrankungen haben keine natürlichen Ursachen. Dritter Verdachtsfall bestätigt sich nicht

BOCA RATON/USA ap/rtr ■ Die beiden Milzbrandfälle in Florida haben in den USA Angst vor Terrorangriffen mit biologischen Waffen verstärkt. Das FBI ermittelt und prüft einen terroristischen Hintergrund. Gesundheitsbehörden schlossen eine natürliche Verbreitung der Anthrax-Bakterien aus. Ein weiterer Verdachtsfall in Virginia bestätigte sich am Dienstag nicht.

In Boca Raton in Florida sperrte das FBI das Gebäude der American Media, in der die beiden infizierten Mitarbeiter der Zeitung Sun gearbeitet hatten. 500 in dem Gebäude beschäftigte Personen wurden vorsorglich auf eine Milzbrand-Infektion getestet. Wie der Erreger in das Gebäude kam, ist noch nicht geklärt. Justizminister Ashcroft sagte, es deute einiges auf einen kriminellen Hintergrund. „Wir haben noch nicht genügend Informationen, um zu wissen, ob dies mit Terrorismus zu tun hat oder nicht“, sagte Ashcroft am Montagabend.

Zuvor war der 73-jährige Ernesto Blanco in die Klinik eingeliefert worden. Ärzte stellten in seiner Nase Anthrax-Spuren sicher. Blanco hatte mit dem am Freitag an Milzbrand gestorbenen Bob Stevens von der Sun zusammengearbeitet. Spuren des Krankheitserregers, der bisher noch nicht von Mensch zu Mensch übertragen wurde, fand man auch an einer Computer-Tastatur in der Redaktion.

Stevens’ Tod war der erste Todesfall durch Inhalation von Milzbranderregern in den Vereinigten Staaten seit 1976. Im 20. Jahrhundert trat diese Form in den USA nur 18-mal auf.

Das Nachrichtenmagazin Newsweek berichtete am Montag auf seiner Internetseite, im Büro der Sun sei eine Woche vor den Terroranschlägen ein „merkwürdiger Brief“ eingegangen. In ihm habe sich eine pudrige Substanz und ein Armband mit einem Davidstern befunden. Sowohl der Tote als auch der möglicherweise Erkrankte seien mit dem Brief in Berührung gekommen. Milzbrandbakterien wurden von einigen Staaten als biologischer Kampfstoff entwickelt. Seit den Terroranschlägen ist die Angst vor Attacken mit den Erregern gewachsen.

Die Organisation des Islamisten Bin Laden, al-Qaida, hat britischen Angaben zufolge möglicherweise chemische und biologische Waffen. „Wir wissen, dass das Al-Qaida-Netz seit zehn Jahren versucht, biologische und chemische Waffen zu bekommen. Wir glauben, sie haben welche“, sagte der Staatsminister im britischen Außenministerium, Ben Bradshaw, gestern in Australien.

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