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Kisten aus der Kiste

■ Scharfe Kritik von Verbänden an künftiger Hamburger Verkehrspolitik

Mit scharfer Kritik an den verkehrspolitischen Plänen der Rechtskoalition haben sich der Umweltschutzverband Nabu und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) zu Wort gemeldet. Die Vorhaben seien ein „Rückgriff in die verkehrspolitsche Mottenkiste“, so Nabu-Vorsitzender Rolf Bonkwald. ADFC-Sprecher Stefan Warda vermisst „Realitätssinn und Sachverstand“.

Zwei Drittel der Hamburger Radwege entsprächen schon jetzt nicht der Straßenverkehrsordnung, so Warda. Würden sie nicht ausgebaut, wie von Schwarz-Schill angekündigt, entfiele demnächst die Benutzungspflicht. In der Folge, so Warda, „werden Radfahrer dann die Fahrbahnen benutzen müssen“, von denen der künftige Senat sie vertreiben möchte. Auch der angekündigte Rückbau der Radstreifen in der Hochallee (Harvestehude) sei sachlich nicht zu rechtfertigen, sondern schlicht „hochideologisch“. Selbst SPD-Verkehrssenator Eugen Wagner erregt sich über die „frappierende Unkenntnis“, mit der „das Fahrrad fahren vom zukünftigen Senat praktisch beerdigt wird“.

Eine Zunahme der Belastungen für die BewohnerInnen befürchtet Bonkwald durch die angedrohte Förderung des Autoverkehrs. Die Rücknahme von Tempobegrenzungen auf der Stresemannstraße und auf den großen Ausfallstraßen gefährde zudem erheblich die Verkehrssicherheit. Sie seien ja, erinnert der Nabu-Chef, „nach einer Reihe von tragischen Unfällen“ eingeführt worden. Auch der geforderte nördliche Autobahnring und zwei weitere Elbquerungen östlich und westlich der Hansestadt gingen „an den tatsächlichen Problemen vorbei“. smv

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