piwik no script img

Schmerzhafter Rollentausch

■ Friederike Barth bangt um ihre Nationalmannschaftskarriere

„Ich bin eine Kandidatin, die sonst nie einen Siebenmeter reinmacht“, sagt Friederike Barth. „Doch dieses Mal habe ich mich gezwungen, an gar nichts zu denken, und einfach geschossen.“ Ihr Ball zappelte im Tor und der Club an der Alster Hamburg wurde damit deutscher Hockeypokalsieger 2001. „Was da so alles dranhängt, habe ich erst beim zweiten Nachdenken realisiert“, erzählt die 26-jährige Sportstudentin. Im nächsten Jahr vertritt der letzte Pokalsieger vor Abschaffung des nationalen Wettbewerbs Deutschland international beim Europapokal der Pokalsieger: ein großer Erfolg für den Ex-Regionalligisten. „Das ist ein Sprung nach vorne“, sagt die Mittelfeldspielerin, die in der Nationalmannschaft in der rechten Verteidigung spielte. „Ich glaube, wir sind in Hamburg zu solchen festen Größen wie Flottbek und Klipper inzwischen eine Alternative.“

„Pindi“, wie sie genannt wird, ist selber eine waschechte Alsteranerin, hat drei Jahre während ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin in Duisburg gespielt, und dann ein Jahr in Rüsselsheim, weil sie dort im Olympiajahr 2000 von ihrem Arbeitgeber für das Hockeyspielen freigestellt wurde.

Momentan muss sie dem Leistungssport allerdings eine Absage erteilen - der Rücken zickt. In dieser Saison konnte sie kaum spielen. Aber „dass Pokalhalbfinale und -finale musste ich einfach spielen“, sagt sie, selbst wenn Barth bei dem großen Erfolg unter Schmerzmitteln stand. Hinter der Nationalmannschaftskarriere steht durch ihre Verletzung allerdings ein Fragezeichen. Die Physiotherapeutin Barth – angestellt beim ehemaligen Fußballer Dietmar Jacobs im Reha-Zentrum Hamburg ist im Moment Patientin, und geht seit drei Monaten regelmäßig zum Muskelaufbau. In der Hallesaison wird sie wohl zunächst pausieren müssen.

Letzte Spielzeit verpasste Alster die Endrunde nur knapp, nun will man oben mitspielen – am liebsten mit einer Nationalspielerin und erfolgreichen Siebenmeter-Schützin Friederike Barth. Claudia Klatt

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen