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Die Anfänger-TruppeDer Elitestudent

■ Die Mitglieder des künftigen Rechts-Senates: Politische Erfahrung haben nur wenige

Jörg Dräger (parteilos) findet, dass „man als Student finanzielle Vorteile hat. Es kann nicht sein, dass Leute nur deswegen Student bleiben“. Seit gestern ist klar, wer der Senator sein wird, der in Hamburg Studiengebühren einführt: Jörg Dräger, 33 Jahre jung und bereits Geschäftsführer des privaten „Northern Institute of Technology“ in Harburg, wird als Parteiloser das Wissenschaftsressort übernehmen. Die Gebühren, so Dräger zur taz, würden „ab dem 5. Semester jenseits der Regelstudienzeit“ erhoben und sollten sich „in der Höhe danach ausrichten, dass die finanziellen Vorteile des Studentenstatus nicht überwiegen“.

Man wolle ein „faires Modell“ finden, dass nicht jene benachteilige, „die sich ein Studium nicht leisten können“, bekräftigte der Newcomer in der Hochschulpolitik. Über wichtige Detailfragen, beispielsweise ob bereits die 4500 Studierenden zur Kasse gebeten werden, die derzeit allein an der Uni mehr als 14 Semester im Ausweis vermerkt haben und ob – wie in Baden-Württemberg – ein Fachwechsel bei der Zählung ignoriert wird, konnte Dräger gestern noch nichts sagen. Vage sind auch die Aussagen zu den Hochschulfinanzen. Der Senator in spe bekräftigte gestern die Zusage, der Uni alte Sparschulden zu erlassen. „Hamburg muss sich leisten können, wirkliche Spitzenprofessoren zu engagieren“, sagte er zur taz. Über Beträge könne die Koalition jedoch noch nichts sagen: „Die kennen wir nur aus der Zeitung.“

Elite-Förderung, gebührenpflichtige Studiengänge, leistungsbezogene Mittelzuweisung – die unter GAL-Wisenschaftssenatorin Krista Sager noch eher gebremst vorgenommene Modernisierung der Hochschulen wird unter Dräger vermutlich rasant an Tempo zunehmen. Für den Physiker, der die längste Zeit seiner Ausbildung in den USA verbrachte und danach bei einer Unternehmensberatung arbeitete, sind auch generelle Studiengebühren denkbar. Da es aber hier zu Lande dafür noch kein „sozialverträgliches Instrumentarium“ gebe, in Form von „Stipendien oder Darlehensmodellen“, könne man „nicht den 1. vor dem 2. Schritt tun“.

Mit einem Darlehensmodell des „Studenten als Aktie“ sorgte Dräger, dessen Name für eine starke Nähe zur Wirtschaft steht, kürzlich selbst für Aufsehen. Von Investoren in einen „Brain Invest“ gezahltes Geld, so die Idee, sollte Studierenden aus dem In- und Ausland als Kredit mit Zinsen zur Verfügung stehen. Botschaft an die Empfänger: Studiere zügig und zielgerichtet, damit sich die Investition auch rechnet. Kaija Kutter

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