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Dänemark

Auswahl und Alimente: Studenten sind Leistungsträger

In Dänemark gibt es ein grundsätzlich anderes Verständnis vom Studenten. Wer studiert, der leistet etwas oder wird es zumindest irgendwann einmal tun, und wer etwas leistet, wird bezahlt. Um die neunhundert Mark monatlich ist dem dänischen Staat im Durchschnitt ein Student wert. Allerdings ist hier auch die Auswahl strenger als anderswo. Fast alle Fächer haben einen Numerus clausus, und die Zahl der glücklich Aufgenommenen ist begrenzt.

Grundsätzlich wird sehr auf die Jobaussichten geachtet. So nehmen manche Studiengänge, wie zum Beispiel Kunstgeschichte an der Kopenhagener Universität, im Schnitt nur um die fünfzig Studenten im Jahr an. Ausländische Studenten müssen dazu noch einen Sprachtest bestehen.

Einmal angenommen, bekommt der Student aber auch etwas geboten. An der Universität Aarhus, der zweitgrößten des Landes, unterrichten momentan rund 2.500 Lektoren und Professoren zwanzigtausend Studenten.

In Dänemark legt man viel Wert auf selbstständiges Argumentieren. Präsenz bei Seminaren und Vorlesungen ist keine Pflicht, deswegen verlangt das Studium viel Selbstdisziplin. Der Umgang mit den Professoren ist sehr locker, oft duzt man sich sofort, und bei Nachfragen zu Prüfungen oder Essays bekommt man auch die Handy- oder Privatnummer der Dozenten.

Neben den drei traditionellen Universitäten Dänemarks gibt es noch die eher alternative, 1972 gegründete Universität Roskilde, die sich Internationalität und kulturelle Mischung zum Aushängeschild gemacht hat, sowie verschiedene spezielle Hochschulen für Fächer wie Ingenieurwissenschaften oder Kunstakademien. Betriebswirtschaftler etwa besuchen die Cobenhagen Business School, die ein eigenes International Office eingerichtet hat, um sich optimal um die zahlreichen Austauschstudenten kümmern zu können. Buddies holen die Neuankömmlinge schon vom Bahnhof oder Flughafen ab, und dann geht es erst mal eine Woche lang nur darum, Land und Leute kennen zu lernen.

Trotz staatlicher Unterstützung bleibt Kopenhagen sehr teuer. Die Suche nach dem billigsten Laden kann die Einkaufstour schnell zur Schnitzeljagd werden lassen. Ganz umsonst ist jedoch das wunderbare Meer oder ein Besuch im legendären Hippie-Stadtviertel Christiania, wo so einiges erlaubt ist, was anderswo streng verboten bleibt.

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