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Auspacken

■ Krankenhausgesellschaft mahnt neue Regierung und fürchtet um Kompromiss

Die Hamburgische Krankenhausgesellschaft (HKG) wendet sich mit mahnenden Worten an die künftige Regierung. Sie fürchtet, dass sie das mühsam geschnürte Kompromiss-Paket des Krankenhausplanes 2005 wieder auspacken will und dann ein monatelanger Streit um die Bettenzahl wieder von vorne beginnt. Die Krankenkassen hatten dem Plan bis zum Ende nicht zugestimmt.

Besondere Sorgen macht sich die HKG wegen der CardioClinic. Die musste Insolvenz anmelden, weil die Kassen Operationen nicht mehr bezahlten, die die Klinik über das vertraglich vereinbarte Kontingent hinaus durchführte. Außerdem weigerten sich Gesundheitsbehörde, die Kassen und HKG, die CardioClinic in den Krankenhausplan aufzunehmen – der Todesstoß für die Privatklinik, die überwiegend Kassenpatienten behandelt.

CDU und FDP hatten vor der Wahl versprochen, im Falle ihrer Regierungsübernahme die Klinik in den Plan aufzunehmen und das im Koalitionsvertrag auch festgelegt. Die Frage ist nun: Welches Krankenhaus muss entsprechende Kapazitäten abbauen? In Frage kommen Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Albertinen Krankenhaus oder das AK St. Georg. Alle sind in der HKG vertreten, anders als die private CardioClinic. Kein Wunder also, dass HKG-Geschäftsführer Jürgen Abshoff fürchtet: „Die Erweiterung der Kapazitäten im Krankenhausplan 2005 – etwa im Bereich der Herzchirurgie – stellen den erreichten Konsens wieder in Frage.“ Dessen Grundlage sei aber eine umfangreiche Bedarfsanalyse gewesen. Abshoff rät, hinsichtlich der CardioClinic auf das Ergebnis eines Gutachtens zu warten, das die derzeitige Gesundheitssenatorin Karin Roth kurz vor der Wahl in Auftrag gegeben hatte. san

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