Alles Sprachregelung

Betr.: „Keine Wohninseln am Waller Fleet“, taz bremen vom 23.10.

Das Rechtsgutachten des Münsteraner Juristen Bernhard Stüer kommt offenbar gerade zur rechten Zeit. Es kommt genau denen gelegen, die nur darauf gewartet haben, die Parzellengebiete nach und nach durch Industrieanlagen zu beseitigen. Es steht im Zusammenhang mit dem neu gegründeten Forum Technologiepark aus Bremer Industriellen und Professoren, die für die Industrie forschen. Die haben erst letzte Woche moniert, dass es in Bremens Drittmittelwüste (Technologiepark usw.) keine Infrastruktur gäbe und bisher mehr die Politiker und GartenbesitzerInnen das Wort geführt hätten. Ich hatte auch gedacht, dass durch die heterogene Struktur der BewohnerInnen die Möglichkeiten einer einfachen Räumung nicht so leicht sein würde. Offenbar wird es jetzt ernst.

Interessant wäre nebenbei, wer das Gutachten in Auftrag gegeben hat. Offenbar scheint Herr Stüer keinerlei Sinn für diese Lebensqualität und Lebensweise zu haben. Aber in Bremen gibt es sehr viele, die nicht ihre Parzellen an die Chemie- und Metallurgieforschung abtreten möchten, wie im Gartensängerweg 1999 bereits geschehen. Das Waller Fleet und andere Parzellengebiete Bremens müssen erhalten bleiben, und es ist auch nicht damit getan, wie Herr Kudella meint, die Beseitigung des Waller Fleets „sozialverträglich zu lösen“. Alles Sprachregelung. Sozialverträglich wäre der Erhalt des gesamten Waller Fleets.

Michael Sauter, Walle