: Zwischen Folk und Kunst
■ Interkulturelles Festival „Eigenarten“ im Goldbek-Haus
Ein bisschen heikel ist es immer, aber umgehen lässt sich das Prob-lem bei dieser Themenstellung nicht: Eine leicht folkloristische Attitude weht durch die Veranstaltungen auch des diesjährigen „Eigenarten“-Festivals, das sich als Fortsetzung der letztjährigen Reihe präsentiert und diesmal mit kleiner Hochglanz-Broschüre daher kommt.
In Hamburg lebende ausländische Künstler werden sich im Rahmen des vom 1. bis 11. November avisierten Festes präsentieren; löbliche Absicht, die sich einem gewissen Ausgrenzungseffekt durch selbst geschaffene Exotismen nicht ganz entziehen kann. Trotzdem – anders ist, so empfinden es wohl die OrganisatorInnen des „Interkulturellen Festivals“, kulturelle Vielfalt nicht zu präsentieren. Also wurden Künstler aus Afrika, Arabien, Brasilien, Lateinamerika und Persien geladen.
Vorrangig Tanz-Musik-Performances werden im Goldbek-Haus zu sehen sein: Brasilianische Kampftänze wird es ebenso geben wie eine Erstaufführung der magpai production group, die bereits 1998 beim Junge Hunde-Festival auf Kmapnagel gastierte. Traditionelle Rhythmen und Lieder präsentieren dagegen Angelina Akpovo & African Beat, eine aus europäischen und afrikanischen Musikern bestehende Band. Und begleitet vom DJ Basso Profundo wird Lira Mosquera aus Ecuador die Geschichte des Salsa tanzen.
Und, natürlich, auch orientalische Musik – geboten etwa von der Shibly Band – wird es geben, außerdem eine interdisziplinäre Tanzperformance mit Yolanda Gutierrez sowie eine Märchenwerkstatt, in der Perihan Laleli-Bendixen Geschichten der Turkvölker vorträgt.
Ebenfalls unterm Eigenarten-Label – und dies ist für nicht rein folkloristisch Interessierte eine kleine Hoffnung – die vom Oronya-Ensemble aufgeführte deutsch-afrikanische Theaterproduktion Die Ministertochter auf Kampnagel. Umrahmt wird all dies von Installation Growing Painting – Yellow Room II, geschaffen von den russischen Künstlerinnen Maria und Nathalia Petschatnikov, die mit Bildzitaten aus der Kunstgeschichte arbeiten. Und schließlich wird's die Installation Word Trade Center geben, die sich mit Vielsprachigkeit und Wortbedeutungen befasst. ps
Information unter 040 / 43 28 07 67 oder unter www.festival-eigenarten . de
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