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Stellenstreich-Liste wächst

Deutsche Bank folgt dem Branchentrend und setzt auf mehr Personaleinsparungen

FRANKFURT/M. dpa ■ Die Deutsche Bank hat trotz robuster Ertragslage ebenfalls einen massiven Personalabbau beschlossen. Innerhalb der nächsten 24 Monate sollen 7.100 der weltweit 97.000 Stellen gestrichen werden. Dies bestätigte der Branchenführer gestern in Frankfurt. Etwa zwei Drittel dürften davon auf das Inland entfallen.

Obwohl Europas führende Bank im dritten Quartal wahrscheinlich mehr verdient hat als die drei konkurrierenden Großbanken zusammen, will auch sie nun über drastische Personaleinsparungen die Kosten senken. Derzeit stehen bei den vier deutschen Großbanken – Deutsche, Dresdner, Commerzbank sowie HypoVereinsbank – 29.100 Stellen auf der Streichliste.

„Betriebsbedingte Kündigungen sind zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht vorgesehen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank. Damit unterscheidet sie sich von der Commerzbank, die erstmals in ihrer Geschichte zum Mittel der Entlassungen greift.

Die wichtigsten Kennzahlen über die ersten neun Monate hatte die Deutsche Bank überraschend bereits am Mittwoch veröffentlicht. Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) ermittelt, weil bereits am Dienstagabend Teile des Berichts an die Öffentlichkeit durchgesickert waren. Ursprünglich sollten die Zahlen erst am Donnerstag bekannt gegeben werden. Obwohl der Reingewinn des Kreditinstituts im dritten Quartal auf nur noch 303 Milliarden Euro eingebrochen ist, wird die Ertragslage auch von der Konkurrenz als „sehr stark“ bezeichnet. Für die ersten neun Monate weist der Vorstand einen Gewinn nach Steuern von 2,75 Milliarden Euro aus. Dies ist allerdings deutlich weniger als im Spitzenjahr 2000, als er noch bei 4,37 Milliarden Euro gelegen hatte.

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