Polizei total führungslos

Der Rechtsblock hat nicht nur im Kulturressort kein glückliches Händchen. Auch Innensenator Ronald Schill kassiert derzeit für den Job des neuen Polizeipräsidenten nur Absagen. Bisher wollte niemand den Posten des von Ex-Innensenator Hartmuth Wrocklage ernannten SPD-Sparkommissars Justus Woydt einnehmen.

Zu oberst auf der Kandidaten-Liste stand der ehemalige Vizechef des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) und jetzige Polizei-Pressesprecher Reinhard Fallak. Die Nicht-Beförderung Fallaks zum Kriminaldirektor durch den rot-grünen Senat war ein Grund dafür gewesen, warum Wrocklage im Mai nach einer Medienkampagne entlassen wurde.

Abgesagt hat auch Dieter Langendörfer, Ex-Chef des Dezernats Organisierte Kriminalität. Er war Leiter der „Soko Reemtsma“ und hatte nach der Freilassung des Kulturmäzens massive Kritik an der Arbeitsweise der Polizei geübt. So war eine Fahnderin trotz ausdrücklicher Warnung der Entführer als Beifahrerin beim Lösegeldüberbringer und Anwalt Johann Schwenn eingeschleust worden. Die Polizistin hatte allerdings ihre Ausweispapiere vergessen, sodass die Lösegeldübergabe in Belgien platzte. Langendörfer kündigte daraufhin beim LKA und ist nun Sicherheitschef bei VW. kva