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Motschmann: Terror stoppen

■ Einspruch gegen Erklärung der Friedens-Pfarrer

Der Pfarrer der Bremer Martini-Gemeinde, Jens Motschmann, hat Widerspruch angemeldet gegen die Erklärung von 25 Bremer Pastoren zum „Krieg gegen Afghanistan“. „Die Taliban repräsentieren Afghanistan nicht“, erklärt Motschmann, der Krieg richte sich nicht gegen Afghanistan, wie die 25 Pastoren geschrieben hatten, sondern gegen das Regime der Taliban und ihre „terroristischen Netzwerke“. Die Frage sei, wie der Terror gestoppt werden könne.

Die Unterzeichner des Aufrufes würden den Eindruck erwecken, als hätten sie eine Alternative, wie man dem Terror den Boden entziehen könnte, schreibt Motschmann – nämlich „durch eine gerechte Verteilung der Güter dieser Erde“. Bin Laden sei aber kein Robin Hood, widerspricht Motschmann, er sei ein „stinkreicher Mann“, der mit seinem Geld die Armen unterstützen könnte – wenn er denn wollte.

Motschmann erinnert daran, dass der Theologe der Bekennenden Kirche, Karl Barth, 1938 sich verzweifelt geäußert habe über „die so schreckliche Lähmung“ gegenüber Hitler durch den Pazifismus. Barth forderte damals: „Wehret den Anfängen.“

Christen sollten nicht „vorrangig“ politische und militärische Ratschläge geben, sondern das Evangelium verkünden, nach dem „Gott im Regiment sitzt, auch wenn wir es oftmals nicht sofort erkennen können, und im Gebet: Verleih uns Frieden gnädiglich.“ K.W

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