: Schill: Wieder einer weniger
Nach Kritik an seiner früheren Mitgliedschaft in der rechtsextremen Deutschen Volksunion DVU legt der Schill-Fraktionschef in der Altonaer Bezirksversammlung, Torsten Uhrhammer, sein Amt nieder und tritt aus der Partei aus. Das habe Uhrhammer gestern der Parteiführung mitgeteilt, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Schill-Partei, Dirk Nockemann.
Mit seinem Rücktritt wolle Uhrhammer Schaden von der Partei abwenden, obwohl es sich bei seiner DVU-Mitgliedschaft um eine „Jugendsünde“ handele. Er war nach eigenen Angaben 1987 im Alter von 15 Jahren für kurze Zeit in die Partei des millionenschweren Rechtsextremisten Gerhard Frey eingetreten.
Der Parteivorstand wollte am 3. Dezember ein mögliches Ausschlussverfahren prüfen. Nach einem Beschluss der Schill-Partei ist die Zugehörigkeit zu einer rechtsextremen Partei mit einer Mitgliedschaft unvereinbar. Uhrhammer war kurzzeitig Koordinator für den Aufbau der Schill-Partei in Sachsen-Anhalt, war aber am Montag in dieser Position durch den Hamburger Klinik-Unternehmer Ulrich Marseille ersetzt worden.
Uhrhammer ist nicht der erste Fall seit der Bürgerschaftswahl, in denen Funktionsträgern der Schill-Partei Verbindungen ins rechtsext-reme Milieu vorgeworfen werden. So wurde bekannt, dass der Eimsbütteler Fraktionschef, Christian Brandes, Mitglied der als rechtsextrem geltenden Burschenschaft Germania ist. Brandes ist als Nachrücker inzwischen in die Bürgerschaft eingezogen. lno
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