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Gewinne virtuell – Jobverluste real

Das Online-Geschäft wird für die Hamburger Großverlage zum Desaster. Nachdem der Internet-Bereich bereits dem Axel-Springer-Verlag Rekordverluste beschert hat, muss auch die Konkurrenz vom Baumwall nun reagieren: Gruner+Jahr zieht im Online-Bereich auf Druck der Konzernmutter Bertelsmann die Notbremse. Da die Umsätze weit hinter den Erwartungen geblieben sind, wird bei G&J das Geschäftsfeld gänzlich neu geordnet. Auf Kosten der Beschäftigten – 75 Arbeitsplätze werden dem Relaunch zum Opfer fallen. G+J werde sich auf die Online-Auftritte seiner Print-Titel konzentrieren, musste der Verlag das Scheitern der bisherigen Strategie gestern einräumen. Der Online-Bereich wird als Konsequenz künftig in den Unternehmensbereich Zeitschriften eingegliedert.

An neuen Internet-Angeboten will sich der Verlag zunächst nicht mehr beteiligen. Die G+J Multimedia Ventures werden aufgelöst und noch bestehende Minderheitsbeteiligungen dem neuen Multimedia-Verantwortlichen Stan Sugarman unterstellt. Der Computerchannel soll seinen Geschäftsbetrieb ebenfalls einstellen und das Finanzportal Business Channel durch die Online-Auftritte der Wirtschaftspresse von Gruner+Jahr ersetzt werden. „Mit der Einbindung der Multimedia-Aktivitäten in den Geschäftsbereich Zeitschriften passen wir den Umfang unserer Investitionen den deutlich verschlechterten Marktbedingungen an“, klingt G+J-Chef Bernd Kundrun relativ kleinlaut. aha/lno

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