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Jugend-Trauma St. Pauli

■ HSV-Fanbeauftragter: Nie ans Millerntor

Dirk Mansen wettet auf den FC St. Pauli keinen Pfifferling. „Die sind einfach zu schwach für die Bundesliga, defintiv, da ist spielerisch absolut nicht das Potenzial da.“ Mit diesem Urteil macht er seinem Job alle Ehre, Mansen ist schließlich Fanbeauftragter des Hamburger SV. Und als solcher muss man Sätze sagen wie: „Wenn der HSV nicht dort spielt, sehe ich überhaupt keine Veranlassung, ans Millerntor zu gehen.“ Wenn St. Pauli gegen Bayern spielt, drückt er niemandem die Daumen, und es steht fest: „In der nächsten Saison gibt es kein Derby mehr.“

Was angesichts der Historie der Stadtduelle qualitativ kein gar so großer Verlust wäre. „Bei den meisten Derbys war es immer nur vorsichtiges Abtasten, logisch: Keiner wollte verlieren.“ Klar, welches Match er am liebsten in Erinnerung hat – „das 6:0 im Pokal, das war nett“, damals in der Saison 1986/87, als „vorher alle gesagt haben: Jetzt zeigen wir es dem großen HSV“ und es dann ganz anders ausging – der HSV wurde anschließend Deutscher Pokalsieger. Das war Balsam für die Niederlage zehn Jahre zuvor: „Die 0:2-Heimniederlage 1977 – das Trauma meiner Jugend.“

Wiederholt sich das am Sonntag? Da wird selbst ein hartgesottener Fanbeauftragter wachsweich. „Wir gewinnen“, sagt er natürlich erstmal, um – die Leistungen der Jara-Kicker im Kopf – gleich einzuschränken: „Ich hab aber schon gewaltige Panik, dass es nach hinten losgeht.“ Dann wäre Mansen wohl bis zum Lebensende traumatisiert. Peter Ahrens

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