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vorlauf - konzertThomas Mauch hörtauf den Sound der Stadt

Ein Rondo: „Dosenbier, Dosenbier. Von Viertel nach vier bis Viertel vor vier. Dosenbier.“ Immer weiter dreht sich Punk im Kreise. Weil die Welt rund ist und weil es immer einen Grund gibt, herumzurotzen. Überall. Wie man das in Italien macht, lässt sich heute beim Italo-Punk-Festival im SO 36 besichtigen. Zu Los Fastidios, No Choice, Senze Sicura und Punkreas stoßen aus Berlin She-Male Trouble und Kummer Kumpels dazu. Beginn 20 Uhr. Und heh, Punks: puntuale. Am Samstag dann mal raus aus dem Ohrentrott und im Museum für Ostasiatische Kunst (14 und 16 Uhr) den Sound der Pipa mit Pan Jing gehört. Die chinesische Laute klingt für westliches Gemüt schön verschroben, und freier Eintritt hilft leichter über die Schwelle. Ist gleichfalls gutes Training für den Samstagabend im Knaack (22 Uhr) mit Smog. Der Deckname von Billy Callahan, dem Lo-Fi-Lyriker, der einen mit seinen fragilen Liedern ganz nah an die Abgründe des Herzens führt. Solche Schlünde hat auch John Cale immer wieder bei seinen existenzialistisch verkrümmten Auftritten zur Besichtigung freigegeben. Der Gottvater des quälerischen Songs, an dem man einfach nicht vorbeikommt. Manche seiner früheren Dämonen hat Cale aber mittlerweile in Rente geschickt, weswegen in den Programmgazetten seinem Solo am Dienstag im BKA-Luftschloss (20 Uhr) gleich ein aufmunterndes „Pianopop“ beigestellt ist. Bleibt die Frage, ob der Ex-Velvet-Undergroundler in der Neuen Nationalgalerie Andy Warhol seine Aufwartung macht. Weitere Legende, am Donnerstag im Schoko-Laden (21 Uhr), etwas kleinräumiger: Attila the Stockbroker hat als Opener für Punkkonzerte das Publikum mit seinen Gedichten beschallt, musikalisch hält es der Sozialist mit dem Barock-Komponisten Purcell genauso wie mit The Clash. Parole Attila: „Politics is life! Life is beer! Beer is politics!“ Alles dreht sich im Kreise. Ein Rondo. Punk.

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