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Stuttgart liefert Mäntel für Baden

BERLIN taz ■ Den deutschen Printmedien geht es nicht gut. Jüngstes Beispiel: Badische und nah an Baden angesiedelte Blätter müssen sich schon Hilfe suchend an eine große Zeitung aus dem ungeliebten württembergischen Landesteil wenden.

Der Schwarzwälder Bote (Auflage 150.000) bestätigte, er wolle sich künftig aus der überregionalen Berichterstattung – dem so genannten Mantel – der Stuttgarter Nachrichten bedienen. Diese Kooperation geht offenbar noch deutlich weiter: Die Stuttgarter hätten sich mit 51 Prozent beim Verlag des Schwarzwälder Boten eingekauft, bestätigen Branchenkreise. In beiden Verlagshäusern war gestern bis Redaktionsschluss dieser Seite niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Außerdem planten die Stuttgarter Nachrichten, künftig auch dem Offenburger Tagblatt (OT) des Verlegers Peter Reiff einen Teil des Mantels zuzuliefern. OT-Chefredakteur Jürgen Rohn, der gleichzeitig auch als Sprecher des Reiff-Verlages fungiert, bestätigte gestern, dass „die Möglichkeit von Entassungen angedeutet“ worden sei, dementierte aber Pläne, künftig den kompletten überregionalen Teil des Blattes zuzukaufen.

Am 23. November hatten die Offenburger Redakteure per Aushang erfahren, dass sich etwas ändern würde. Im Haus hieß es daraufhin, dass bis zu zehn Redakteure gehen müssten. Zumindest zwei von ihnen dürfen nach taz-Informationen aufatmen: die beiden Regionalredakteure, die für die Ortenau zuständig sind. Dort kennen Stuttgarter sich eben nicht aus. ALK

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