: türkei und eu
Frust und Frost
Bereits 1987 stellte die Türkei einen Aufnahmeantrag an die EU. Doch im Dezember 1997 brach Ankara alle Gespräche mit EU-Gremien ab, da auf dem Gipfel von Luxemburg die Regierungschefs sich geweigert hatten, dem Land den Kandidatenstatus zuzuerkennen.
Erst ein verheerendes Erdbeben brachte im August 1999 Bewegung in die frostigen Beziehungen zwischen der Türkei und der EU. Angesichts der gemeinsam erlebten Katastrophe kam Griechenland dem Nachbarn einen Schritt entgegen. Zuvor hatte Athen jahrelang Gelder blockiert, die Ankara aus der 1963 mit der EU ausgehandelten und 1968 in Kraft getretenen Zollunion zugestanden hätten. Nun gab Athen beim EU-Gipfel im Dezember 1999 in Helsinki seine Blockadehaltung auf und die Türkei wurde offiziell als Beitrittskandidat anerkannt. Verhandlungen sollen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt beginnen.
Außenminister Joschka Fischer, der diese Entscheidung sehr positiv wertete, betonte, es werde eine andere, eine „europäisierte“ Türkei sein, die in der Zukunft in Beitrittsverhandlungen mit der EU eintreten werde. Seit Juni vergangenen Jahres prüft eine Abteilung der für Erweiterung zuständigen Generaldirektion in Brüssel, ob und wie sich die türkische Gesetzgebung an den EU-Standard annähert. DPS
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