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was macht eigentlich ... der Biertrinker?

Dosenkäufer

Gegenfrage: Was haben Hansa Pils, Karls- und Adelskrone gemeinsam? Richtig. Diese Marken vertreiben ihren Bölkstoff hauptsächlich auf aluminiumgestützter Basis, sprich: in Dosen. Angehörige der Spezies „der Berliner Biertrinker“ wissen sowas. Und zum Leidwesen der Berliner Wirte scheinen immer mehr Pilsfans auf die billigen Paletten im Supermarkt zurückzugreifen.

In den ersten neun Monaten des Jahres, so die Hiobsbotschaft aus den Kneipen der Stadt, verringerte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast sechs Prozent. Besonders böse ging es im September zu: Rund zwölf Prozent weniger Zechgeld landete in den Kassen. Jedes zehnte Frischgezapfte erblickte also nicht mehr das Licht jenseits des Messinghahns, ungezählte Schaumkronen sackten nach sieben Minuten traurig in sich zusammen. Der Berliner Biertrinker genießt lieber vor der heimischen Glotze, anstatt sich am Tresen wirtschaftsfördernd und Kontakte knüpfend einen hinter die Binde zu kippen. Er vereinsamt.

Das darf nicht sein. Entwickeln sich doch in den gastlichen Stätten Diskurse zwanglos und schnell, gerade in Zeiten der Haushaltssanierung. „Denen da oben gloob ick nix mehr. Demnächst soll ick mit mei’m Schultheiss die Stadt retten“, murrt der Berliner Biertrinker zu Recht. Nur in der Kneipe findet er Leidensgenossen, die mitmurren. Denn die Köpfe im Fernsehen reden immer selbst. Da tröstet selbst die Dose nicht, sei sie auch ein paar Groschen billiger. US

FOTO: AP

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