piwik no script img

Mehr Arbeitslose

Nürnberg zählt im November 3,77 Millionen Arbeitslose, 63.500 mehr als im Vormonat. Schwache Konjunktur und kalte Witterung sind schuld

NÜRNBERG dpa ■ Die schwache Konjunktur und die kalte Jahreszeit machen sich auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland deutlich bemerkbar. Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung ist im November binnen Monatsfrist um 63.500 auf 3.778.900 gestiegen. Das waren nach gestrigen Angaben der Bundesanstalt für Arbeit 143.700 mehr als im November vor einem Jahr. Die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 17.000 auf 3,936 Millionen.

Der Präsident der Bundesanstalt, Bernhard Jagoda, schloss nicht aus, dass die Zahl der Arbeitslosen schon im Dezember die Vier-Millionen-Marke erreicht. Dazu reiche schon eine Zunahme um gut 200.000. „Ich hoffe aber, dass uns die Witterung im Dezember hilft, damit der Anstieg nicht so hoch ausfällt“, sagte er. Für 2002 erwartet Jagoda, dass die Konjunktur im Sommer wieder anspringt.

Nach seinen Angaben schlägt die weltweite Konjunkturschwäche vor allem auf den Arbeitsmarkt in den alten Bundesländern durch. Im Westen stieg die Zahl der Arbeitslosen binnen Monatsfrist um 55.000 auf 2.467.700. Das waren 107.800 mehr als vor einem Jahr. Im Osten stieg die Zahl der Männer und Frauen ohne Beschäftigung lediglich um 8000 auf 1.321.200. In den neuen Bundesländern wurde der Vorjahreswert um 35.900 überschritten.

Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bundesweit bei 9,2 Prozent – 7,4 Prozent im Westen und 16,9 Prozent im Osten.

Den kräftigen Anstieg der Zahl der Kurzarbeiter um 29.200 auf knapp 169.200 wertete Jagoda als Zeichen dafür, dass viele Betriebe nur von einer vorübergehenden Schwäche ausgingen. Der Arbeitsmarkt im Westen werde zusätzlich durch ein steigendes Kräfteangebot belastet. In den neuen Ländern gehe die Zahl der Arbeitskräfte dagegen durch Abwanderung und viele Pendler eher zurück.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen