piwik no script img

was macht eigentlich . . . Uwe Wesel?

Herzlich lachen

Es müssen besondere Witzbolde sein, die sich dieser Tage Gedanken um die Neubesetzung des Postens des Justizsenators machen. Am Wochenende war es erst Klaus Wowereit, der im Scherz zu Journalisten meinte, Gregor Gysi könne ja Justizsenator werden. Doch der Wowereit’sche Humor ist offenbar nicht jedermanns Sache. Uwe Wesel jedenfalls, emeritierter Rechtsprofessor der FU, erzählt, er habe „herzlich gelacht“, als er Dienstagmorgen beim Frühstück von einer Bekannten fernmündlich vorgelesen bekommen habe, die Morgenpost spekuliere, die PDS wolle ihn auf den Stuhl Wolfgang Wielands setzen.

Besondere Nähe zur PDS allerdings kann man dem 68-jährigen Rechtshistoriker nicht nachsagen. Er ist parteilos und einer der unkonventionellsten Juristen Deutschlands. „Sein zweites Gesetz heißt Anecken“, überschrieb der Tagesspiegel einmal ein Porträt Wesels, der neben seiner Dozententätigkeit in Wochenpost und Zeit zu rechtspolitischen Themen mit spitzer Feder Stellung bezog. Was sollte so jemand in der Politik? Wesel gibt nur zu, über seinen Schwiegervater mit der Familie Gysi seit längerem bekannt zu sein. Wesel kann sich an ein ähnliches Ereignis erinnern. Als ihn Kollegen Ende der 60er-Jahre „genauso plötzlich“ baten, Vizepräsident der FU zu werden, habe ihn das genauso erheitert. Damals hat er das Amt übernommen, heute schreibt er ein Buch über die Zeit, genauer über die außerparlamentarische Opposition. „Und das muss bis März fertig sein“, sagt er.

KAB/ FOTO: ARCHIV

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen