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Sinti und Roma vernachlässigt

ORANIENBURG ap ■ Sinti und Roma haben eine Ungleichbehandlung der NS-Opfer ihrer Volksgruppe gegenüber jüdischen Opfern beklagt. Die Entschädigungszahlungen für jüdische NS-Zwangsarbeiter seien um einiges weiter fortgeschritten als bei Zwangsarbeitern seiner Minderheit, erklärte der Vorsitzende des Zentralrates der Sinti und Roma in Deutschland, Romani Rose, am Rande einer Gedenkveranstaltung am Donnerstag in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen im brandenburgischen Oranienburg. Jüdische Opfer hätten bereits 10.000 Mark der insgesamt 15.000 Mark Entschädigungssumme erhalten, sagte Rose. Die Auszahlung der noch fehlenden 5.000 Mark werde in Angriff genommen. Dagegen hätten die meisten Sinti und Roma erst 7.500 Mark erhalten. Sinti und Roma gedachten anlässlich des 59. Jahrestages des „Auschwitz-Erlasses“ mit einer Kranzniederlegung im früheren Konzentrationslager Sachsenhausen der NS-Opfer ihrer Volksgruppe. Am 16. Dezember 1942 hatte SS-Führer Heinrich Himmler die Deportation der Sinti und Roma ins Vernichtungslager Auschwitz angeordnet. 23.000 Angehörige dieser Minderheit aus ganz Europa wurden daraufhin in das Lager verschleppt.

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