piwik no script img

Stiftung zu Weihnachten

Kanzler Schröder gibt in Berlin die Gründung einer Bundeskulturstiftung bekannt

BERLIN taz ■ Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin darf seine Bundeskulturstiftung im Alleingang gründen. Das ist das Ergebnis des gestrigen Treffens der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Schröder in Berlin. Der Kulturstaatsminister muss die Stiftung alleine, also ohne die Beteiligung der Länder ins Werk setzen. Aber immerhin werden ihm diese bei seinem Vorhaben keine juristischen Stolpersteine in den Weg legen. Das hatten sie auch schon mal angedroht, nämlich mit ihrem Gang vor das Bundesverfassungsgericht.

Jetzt in „vorweihnachtlicher, also friedfertiger Atmosphäre“ , wie Gerhard Schröder auf der anschließenden Pressekonferenz betonte, geht es ohne Schuß vor den Bug ab. Wenn, aber nur wenn, wie der vorsitzende Ministerpräsident des Saarlandes, Peter Müller, betonte, die Bundeskompetenzen für Kultur strikt beachtet werden. In seiner Interpretation liegen diese bei der auswärtigen Kulturpolitik und bei den Kulturaufgaben der Bundeshauptstadt. Das ist natürlich nicht viel, angesichts der Ambitionen, die Nida-Rümelin für die Bundesstiftung hegt. Ganz ist ein Zusammenführen der Stiftungen von Bund und Ländern zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen. Verläuft die Entflechtung der Kompetenzen erfolgreich, könnten sie der Bundeskulturstiftung beitreten. Wbg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen