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Haspa kauft Berlin

■ Hamburger Sparkasse will expandieren. Nord-Bank aber derzeit kein Thema

Die Hamburger Sparkasse (Ha-spa) will weiter ihren Fuß auf den Berliner Bankenmarkt setzen. Dieses mögliche Engagement habe in den strategischen Überlegungen der größten deutschen Sparkasse derzeit Vorrang, sagte Haspa-Chef Karl-Joachim Dreyer gestern in Hamburg auf der Pressekonferenz zum Jahresende.

„Unser Interesse gilt einzig und allein der Berliner Sparkasse, also definitiv nicht der Bankgesellschaft Berlin oder der Landesbank Berlin, wie gelegentlich zu lesen war“, versicherte Dreyer. Vor der bevorstehenden rot-roten Senatsbildung in der Hauptstadt sei jedoch keine Aussage über die Erfolgschancen für die Haspa möglich.

Die Haspa will sich gemeinsam mit der Nord LB und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DGSV) an einer neuen Berliner Sparkasse zu beteiligen. Als weitere Partner seien die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam und das Land Berlin vorgesehen. Da die Haspa mit ihrer privatrechtlichen Rechtsform nicht die Mehrheit an einem öffentlich-rechtlichen Institut in Berlin übernehmen könne, sei nur eine Beteiligung von 49 Prozent möglich. Dennoch wolle die Haspa die unternehmerische Führung übernehmen.

Im Gegensatz zu dem Berliner Projekt habe sich die Haspa noch nicht mit der Idee einer großen norddeutschen Bank beschäftigt, sagte der Haspa-Chef weiter. Offenbar wollten die Landesregierungen in Kiel und Hamburg ihre Landesbanken noch enger zusammenbringen oder fusionieren. „Wir sind aber in diesem Zusammenhang nicht angesprochen worden und haben uns nicht positioniert“, sagte Dreyer. „Ganz abgesehen davon kommt dieses Thema im Hinblick auf ein mögliches Engagement in Berlin zur Unzeit.“

Die Haspa hat in diesem Jahr nach vorläufigen Daten ihre wesentlichen Geschäftszahlen solide steigern können, teils mit zweistelligen Zuwachsraten. Die Bilanzsumme erhöhte sich jedoch nur um 2,2 Prozent auf rund 32 Milliarden Euro, weil die Haspa bei einem wachsenden Kundengeschäft das margenschwächere Interbankengeschäft zurückgefahren hat. Das Ergebnis werde nicht ganz das des Vorjahres erreichen, unter anderem wegen eines schwächeren Provisionsgeschäfts. dpa

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