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Karpfen im Goldfischteich

■ Schill will berüchtigten Vermieter für Sanierungsbeirat

Die Schill-Partei hat den Hausbesitzer und -verwalter Dirk Langenfeld für zwei Beteiligungsgremien in Eimsbüttel vorgeschlagen. Beim Verein Mieter helfen Mietern (MHM) gilt er als sehr streitlustig. Die GAL befürchtet, Langenfeld könnte als ständiger Vertreter im Unterausschuss für Bauangelegenheiten und als Mitglied des Sanierungsbeirats Eimsbüttel Süd in Interessenkonflikte geraten.

Beide Gremien befassen sich mit dem Abriss, Umbau, Neubau und der Umwandlung von Häusern und Wohnungen. Der Bauausschuss erhält regelmäßig eine Übersicht über die Tätigkeit der Bauprüfabteilung des Bezirksamts. Er bereitet Beschlüsse der Bezirksversammlung vor. Im Sanierungsbeirat wird nach einvernehmlichen Möglichkeiten gesucht, einen Teil des Schanzenviertels lebenswerter zu machen.

Langenfeld besitzt im Bezirk mehrere Häuser und verwaltet einige weitere. „Herr Langenfeld beschert uns viele Mitglieder“, freut sich Sylvia Sonnemann von MHM. Bei den Mietern sei er allerdings eine „umstrittene Figur“, die häufig unfreundliche und unhöfliche Briefe verschicke. „Es ist sehr schwer, eigentlich unmöglich, mit ihm vernünftige Lösungen zu finden“, sagt Sonnemann. Dabei wäre etwa im Sanierungsbeirat besonders Kommunikationsfreudigkeit gefragt.

Die Anwältin Katharina Boehm, die für die GAL in dem Unterausschuss sitzt, hält Langenfeld für ungewöhnlich klagefreudig. Den Mietern gegenüber trete er „sehr einschüchternd“ auf. Im Bauausschuss wäre er ihrer Ansicht nach häufig selbst betroffen und müsste Befangenheit anzeigen.

Der Fraktionsvorsitzende der GAL in Eimsbüttel, Till Steffen, wundert sich daher, dass die Schill-Partei mit ihrem „Wir kämpfen für die kleinen Leute“-Image einen derart umstrittenen Kandidaten auf den Schild gehoben habe. 1999 hätten Mieter, die sich von Langenfeld drangsaliert fühlten, sich sogar schon einmal an den Kerngebietsausschuss gewandt.

Langenfeld selbst sieht keinen Grund, weshalb er sich nicht in die Gremien entsenden lassen sollte, weil er Häuser besitze. „Dann wäre es mir ja überhaupt verwehrt, mich in den Bauausschuss wählen zu lassen“, argumentiert er. Bei möglichen Interessenkollisionen werde er die Sitzung sofort verlassen.

Auch den Vorwurf der Klagefreudigkeit weist er zurück. „Wenn Sie eine Mieterhöhung um 20 Mark wollen und das abgelehnt wird, dann bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig“, sagt er. Das Verhalten der Mietervereine hält er für „teilweise schon investitionsfeindlich“.

Der GAL war es Ende 2001 gelungen, die Nominierung Langenfelds unter Verweis auf formale Gründe zu verhindern. Diese sind inzwischen hinfällig. Langenfeld soll bei der Sitzung des Kerngebietsausschusses am Montagabend für die beiden Gremien bestimmt werden. Gernot Knödler

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