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Karin Stieringer wird behangen

„Sie haben so viel Schlechtes über mich gehört, nun sollen Sie auch mal was Gutes hören“ – mit diesen Worten kündigte Karin Stieringer höchstselbst an, dass sie heute das Bundesverdienstkreuz bekommt. Die 71-Jährige ist einer der Charakterköpfe, die das Bild dieser Stadt prägen: Einst SPD, dann – weil sie unter anderem in Sachen Paragraph 218 eine grundsätzlich andere Meinung als die rote vertrat und die „Salonbolschewisten von der Uni“ ihren Schwachhauser Ortsverein unterwandert hatten – ging sie zur CDU. „Ich verdanke Bernd Neumann sehr viel, dass er mich wie einen Blankoscheck übernommen hat“, hat Karin Stieringer vor zehn Jahren gesagt, als sie die Bürgerschaft nach 20-jährigem Abgeordnetendasein verließ. Dabei hätte die Astrologin, Vegetarierin und fünffache Mutter einen wie Neumann wahrscheinlich gar nicht gebraucht, um ihre Interessen zu Gehör zu bringen: Die Rechtsanwältin und Notarin mit eigener Praxis ist seit mehr als 25 Jahren als Rechtsreferentin im Landesfrauenrat engagiert. Sie ist Mitglied der Seniorenvertretung, sie kämpft für das ungeborene Leben, für Aidskranke, sie klärt SchülerInnen zum Thema „Okkultismus und seine Gefahren auf“. Für all das, „das über die normale Tätigkeit Ehrenamtlicher deutlich hinausgeht“, zollt Bürgermeister Henning Scherf (SPD) seiner Ex-Genossin „Respekt, Anerkennung und Respekt“. Und verleiht ihr heute das Verdienstkreuz am Bande. sgi

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