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Russen töten Zivilisten

Menschenrechtler werfen russischer Armee den Mord an mehreren Dutzend Zivilisten in Tschetschenien vor

MOSKAU dpa ■ Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial hat der Armee des Landes den Mord an mehreren Dutzend Zivilisten bei den Spezialoperationen in Tschetschenien über Neujahr vorgeworfen. Allein in dem Dorf Zozin-Jurt seien 37 Unbeteiligte getötet worden, sagte eine Memorial-Aktivistin gestern in der Moscow Times.

Dagegen sagte der zuständige Kremlsprecher Jastrschembski, bei den 92 Toten der Kämpfe in Zozin-Jurt und anderen Orten handele es sich um Rebellen. Die russischen Truppen seien gezielt vorgegangen, deshalb seien „nicht mehr wie früher die Rechte der örtlichen Bevölkerung massenhaft verletzt worden“. Seit Beginn des zweiten russischen Feldzugs gegen die abtrünnige Kaukasusrepublik im Herbst 1999 haben Menschenrechtsorganisationen immer wieder Belege dafür gesammelt, dass die russischen Soldaten tschetschenische Zivilisten ermorden, verschleppen und drangsalieren. Die Truppen hatten Zozin-Jurt über den Jahreswechsel tagelang abgeriegelt und durchgekämmt. „Vier Tage lang schossen die Soldaten auf alle männlichen Tschetschenen, die sie sahen“, sagte Usam Baissajew vom Memorial-Büro im Nordkaukasus über die „Säuberung“. In vielen Fällen hätten Familien die Leichen bei den Soldaten nur auslösen können, wenn sie unterschrieben, die Toten seien Rebellen gewesen.

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